Marrakesch ist für viele Reisende der erste Berührungspunkt mit dem Orient. Sie hat knapp 1 Millionen Einwohner und wir auch öfters als Rote Stadt bezeichnet.
Die Stadt liegt zwar nicht am Meer und eignet sich daher nicht für einen Strandurlaub, bietet aber trotzdem viele Attraktionen für einen schönen Aufenthalt.
Darunter wären der berühmte Djemaa el Fna Platz zu nennen, sowie die Souks, wo du viele Souvenirs und andere Waren kaufen kannst. Außerdem wurde die Altstadt mit den Menara-Gärten und weiteren Highlights 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Djemaa el Fna
Der Djemaa el Fna ist ein großer Platz und die bekannteste sowie wichtigste Sehenswürdigkeit von Marrakesch. Sein Beiname lautet Platz der Geköpften, da auf dem Djemaa el Fna in früheren Zeiten Hinrichtungen vollzogen wurden.
Der pulsierende Platz zieht jeden Besucher in den Bann des Orients. Hier ist immer etwas los und zwischen den vielen Händlern, Garküchen mit köstlichen Gerüchen, Geschichtenerzählern, Akrobaten oder Schlangenbeschwörern kommt man sich vor wie in einer anderen Welt.
Seit 2001 zählt auch der Platz zum UNESCO Weltkulturerbe und ist gleichermaßen unter Touristen und Einheimischen beliebt. Wenn du den Orient in seiner vollen Pracht erleben möchtest, dann darf der Djemaa el Fna bei einem Besuch nicht fehlen.
Marrakesch Souks
Bei einem Besuch in Marrakesch darfst du eine Tour durch die Souks, manchmal auch Suqs geschrieben, nicht verpassen. Die größten Souks liegen direkt an der Medina der Stadt und bestehen aus zahlreichen kleinen und größeren Gassen.
Es ist sozusagen ein großer Basar, wo viele unterschiedliche Waren angeboten werden und das Treiben meistens etwas hektisch und chaotisch ist. Wenn du etwas einkaufen möchtest, dann wirst du hier bestimmt fündig.
Doch es wird hier nicht nur verkauft. Es gibt auch viele Geschäfte und andere Werkstätten, die ihre Waren direkt vor Ort herstellen. Die Souks sind sozusagen das wirtschaftliche Marktzentrum der Stadt. Hier wird gefeilscht, produziert, verkauft, angekauft und manchmal sogar getauscht. Ein Spektakel, dass du dir nicht entgehen lassen solltest.
Medersa Ben Youssef
Medersa Ben Youssef war die größte Koranschule des Landes und wurde schon im 14. Jahrhundert gegründet. Heute ist sie eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Marrakesch. Seit 1960 ist sie ein Museum und wurde 1999 nochmals aufwendig restauriert.
Der aus Marmor bestehende Innenhof und die vielen mit Mosaik verzierten Wände machen die Medersa Ben Youssef zu einem islamischen Architektur-Meisterwerk. Mitten in den Souks liegt dieses bekannte Gebäude und bietet ein tollen Zwischenstopp auf einer Tour durch die Souks, um etwas Geschichte von Marrakesch kennenzulernen.
Die ehemalige Koranschule ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr (in den Wintermonaten) und bis 19.00 Uhr (in den Sommermonaten) geöffnet. Der Eintritt beträgt 40 MAD (etwa 3,65 €).
Koutoubia Moschee
Die Koutoubia Moschee ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Das Minarett der Moschee ist ganze 77 Meter hoch und von vielen Orten der Stadt sichtbar.
Schon im Jahre 1199 wurde der Bau dieser Moschee fertiggestellt, nachdem die erste Version wieder abgerissen wurde, da sie vermeintlich eine Fehlausrichtung nach Mekka hatte.
Der Bau der Moschee bietet heute bis zu 25000 Gläubigern Platz. Im Gegensatz zu vielen anderen Moscheen in Marokko ist die Koutoubia Moschee größtenteils aus Stampflehm errichtet und freistehend. Ein sehr imposanter Bau, den du dir unbedingt anschauen solltest.
Die Gartenanlage ist täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Die Gebetshallen dürfen jedoch nur von Muslimen betreten werden.
Bahia Palast
Die orientalische Architektur mit einer Mischung aus andalusischer und maurischer Bautradition macht diesen Palast zu einer besonderen Sehenswürdigkeit in Marrakesch.
Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, erstreckt sich der Palast mit über 160 Räumen auf knapp 8000 m². Heute kommen täglich zahlreiche Touristen in den Bahia Palast und bestaunen die verzierten Räume. Auch wenn fast alle Räume leerstehen, lässt sich der Reichtum der früheren Besitzer noch gut erahnen.
Der Palast gehört übrigens auch zum UNESCO Weltkulturerbe und war auch schon Filmkulisse für Hollywood-Filme wie Lawrence von Arabien. Geöffnet ist täglich von 8.30 – 11.45 Uhr und 14.30 – 17.45 Uhr. Der Eintritt beträgt 10 MAD (0,90 €).
El-Badi Palast
Zu früheren Zeit der größte und prunkvollste Palast Marokkos sind heute nur noch große Ruinen übrig geblieben. Das gesamte Gelände ist sehr weitläufig und mit einem großen Wasserbecken und kleinen angelegten Gärten verziert.
Außerdem kannst du hier die Minbar, eine hölzerne Gebetskanzel aus dem Jahr 1137 bestaunen, die lange Zeit in der Koutoubia Moschee stand und einige Innenräume des ehemaligen Palastes begutachten.
Vor Ort kann man weiterhin viele Störche beobachten, die heute zum Sinnbild des El-Badi Palastes geworden sind. Sie wohnen auf den großen Lehmmauern, die den Palast von der Stadt abgrenzen. Im Palast befindet sich auch noch das Marrakech Museum for Photography and Visual Arts (MMP), dass einen Besuch wert ist, wenn du noch Zeit hast.
Der Palast ist jeden Tag von 8.45 – 12.45 Uhr und von 14.30 – 18.00 Uhr geöffnet. Ein Ticket zum Besuch des El-Badi Palast kostet 10 MAD (0,90 €).
Saadier-Gräber
4 Sultane sowie deren Ehefrauen und weitere Angehörige aus der Saadier-Dynastie liegen in diesem beeindruckenden Gebäude. Lange Zeit waren die Gräber in Vergessenheit geraten und erst 1917 bei Ausgrabungen wiederentdeckt worden.
Vor Ort gibt es zwei große Mausoleen, die von schönen Gartenanlagen umgeben sind. Die Innenräume sind mit Schnitzereien an den Decken und vielen bunten Mosaikplatten verziert.
Der größte und schönste Raum in einem der beiden Mausoleen ist der Raum der zwölf Säulen, in dem Sultan Ahmed el-Mansour begraben ist. Außerdem gibt es hier 12 Säulen, die eine wunderschöne aus Holz hergestellte Kuppel tragen. Heutzutage sind die Gräber ein beliebtes Touristenziel, das du dir nicht entgehen lassen solltest.
Der Eintritt beträgt 10 MAD (0,90 €) und es ist täglich von 9.00 – 12.00 Uhr und 15.00 – 18.00 Uhr geöffnet.
Maison de la Photographie
Wenn du auf einer Reise nach Marrakesch gerne etwas mehr von der Geschichte der Stadt erfahren willst, dann solltest du dem Fotografiemuseum Maison de la Photographie einen Besuch abstatten.
Seit 2009 eröffnet, liegt dieses Museum unweit vom Medersa Ben Youssef entfernt und bietet wechselnde Ausstellungen für die Besucher an. Mit mehr als 8000 Fotos aus den Jahren 1870 bis 1950 kannst du in diesem Fotomuseum auf Zeitreise durch die Stadt gehen.
So kannst du die Geschichte und den Wandel der Zeit in Marrakesch auf tollen Fotos miterleben und in die Stadt eintauchen. Geöffnet ist täglich von 9.30 – 19.00 Uhr. Ab 16 Jahren wird ein Eintritt von 40 MAD (3,65 €) fällig.
Jardin Majorelle
Der Jardin Majorelle ist ein von Yves Saint Laurent angelegter Garten und befindet sich inmitten der Stadt. Im Stadtteil Guéliz gelegen, befindet sich diese Sehenswürdigkeit etwas abseits von den anderen Attraktionen Marrakeschs.
Vieles in dem Garten wurde von dem französischen Maler Jacques Majorelle Kobaltblau bemalt, so dass dies ein Markenzeichen des Gartens ist. Nach ihm hat Yves Saint Laurent die Garten auch benannt.
Es ist eine andere Welt inmitten Marokkos und eine viel fotografierte Sehenswürdigkeit. Neben Kakteen und Palmen gibt es hier bis zu 300 weitere verschiedene Pflanzenarten, die von allen Kontinenten hierher transportiert und verpflanzt wurden.
Desweiteren gibt es noch ein Museum mit vielen Malereien des Malers Jacques Majorelle sowie einigen Stücken aus der islamischen Kunst. Geöffnet ist täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt kostet 70 MAD (6,40 €) plus weitere 25 MAD (2,30 €) für das Museum.
Menara-Garten
Nicht weit vom Zentrum Marrakeschs entfernt, liegt der Jardin de la Menara, ein beliebtes Ziel bei Einheimischen und Touristen. Um ein zentrales Wasserbecken wurden im 12. Jahrhundert die Agdal-Gärten angelegt. Sie dienten vielen weiteren Gärten z.B. in Sevilla in Spanien als Vorbild.
Etwa 100 Hekter groß ist der Menara-Garten und mit vielen Bäumen, darunter auch Olivenbäume, bepflanzt, damit die Besucher sich im Schatten dieser etwas ausruhen können. Hier kannst du Souvenirs oder Snacks am Eingang kaufen oder den Ausblick auf Koutoubia Moschee in der Ferne genießen.
Auch kannst du hier das Atlas-Gebirge sehen. Auch wenn immer mehr Touristen hierher kommen, ist es besonders an den Wochenende voll von marokkanischen Besuchern. Der Besuch ist kostenlos und es ist täglich von 8.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Ich bin begeistert! Ein toller Reisebericht :)