Mombasa, die zweitgrößte Stadt Kenias, auf einer 15 km² großen Koralleninsel gegründet, hat seine Fühler mittlerweile weit ins umliegende Festland ausgestreckt. Von größtem Interesse für Reisende ist immer noch die Insel Mombasa mit seiner historischen Altstadt, und einer Vielzahl von süßen und würzigen Speisen der Mombasa Straßenküchen.
Enge Straßen und verwinkelte Gassen führen durch das Labyrinth der Altstadt von Mombasa und überall locken kleine Garküchen mit exotischen Düften die abenteuerlustigen Reisenden zum Probieren der lokalen Köstlichkeiten. Bedingt durch seine wechselhafte Geschichte ist Mombasa ein Schmelztiegel der Nationen und der Cuisines.
Die zum Bau der Mombasa – Uganda Bahn nach Kenia transportierten indischen Eisenbahnarbeiter haben der lokalen Küche einen ebenso wichtigen Stempel aufgedrückt, wie die arabischen Seeleute und Händler, die getrieben von den Passatwinden den Indischen Ozean schon seit mehreren 1000 Jahren mit ihren Segeldhows bereisen.
Mombasa Straßenküchen am Abend
Gegen Sonnenuntergang, wenn die tropische Hitze nicht mehr gar so stechend brennt, werden die Straßen der Altstadt zur Ausstellungsstätte für lokale Köstlichkeiten. Frauen in schwarzen Buibuis holen ihre kleinen Holzkohlenöfchen hervor und fabrizieren vor Deinen Augen Viazi Karai, in Backteig getauchte Kartoffelstücke. Dazu gibt es Tamarindensauce, Chatini (eine Sauce aus geraspelten Kokosnüssen) und Chilisauce, die alle meist nach alten Familienrezepten hergestellt sind und von jeder Köchin anders – und noch besser – schmecken. Daneben packt eine andere Frau einen großen Topf Bohnen aus, die mit frisch gemachter Kokosnuss Sauce übergossen und mit knusprigen Chapatis gegessen werden. Auf der anderen Straßenseite locken zwei verschiedene Arten von aus Kichererbsen hergestellten Bhagias. Die mehlige Variante, Bhajia ya Unga und die stückige Variante, die an Falafel erinnert. Auf kleinen Grillrosten brutzeln Mshakiki, marinierte Fleischspießchen, halbe Hühner und ganze Fische.
Anderswo dampft in zwei Kesseln der so genannte Kahawa: Kahawa chungu, ein bitteres Gebräu aus Kaffeemehl und Gewürzen und Kahawa tamu, der süße Gegenspieler dazu, der jedoch mit Kaffee an und für sich gar nichts zu tun hat. Natürlich gibt es auch jegliche Mischung der beiden. Immer dabei ist eine Gewürzmischung aus Ingwer, Kardamom und Muskatnuss. Interessant ist, dass Kaffee in Mombasa nie am Morgen, sondern strikte nur abends und nachts getrunken wird. Mit Kaffee (und Datteln) wird auch traditionellerweise das Fasten während des Ramadan gebrochen.
Mombasa Straßenküchen am Morgen
Morgens und auch sonst zu jeder Tages- und Nachtzeit trinkt Kenia Chai. Einen lecker gewürzten Milchtee, der von allerlei Süßem begleitet wird. Mahamri, süße dreieckige Teigtäschchen, mit Kokosnussmilch zubereitet und mit Kardamom gewürzt, die beim Braten wie Ballons aufgehen und schlussendlich mit köstlicher Luft gefüllt sind. Kaimati sind andere Teigteilchen, die in Zucker gewälzt sind. Dazu kommen verschiedene Zubereitungen aus fermentiertem Reismehl, wie Mkate wa Sinia, Vibibi oder Vitumbua. Auch hier liefern Kokosnuss und Kardamom die typische Geschmacksnote.
Als Abwechslung zum Milchtee gibt es Chai Rangi. Ein starker schwarzer Tee, der oft den ganzen Tag auf kleiner Flamme vor sich hin brodelt. Kenia Tee gehört zu den besten Tees der Welt. Er ist stark und anregend, ohne bitter zu sein.
Mittagessen in Mombasa
Wer sich zu Mittag gerne mal zum Essen setzen möchte, kann das zusammen mit den Geschäftsmännern der umliegenden Läden im Garten des Tarboush Restaurants tun. Die beiden Suaheli Hochzeitsgerichte Biryani und Pilau gehören zum Feinsten. Pilau ist ein Gewürzreis mit Fleischstücken, Biriani ist Reis mit feiner Fleischsauce. Durch die Beigabe von rohen Papayas wird das Fleisch besonders zart. Dazu serviert wird Kachumbari, der kenianische Tomatensalat und natürlich die Chilisauce des Hauses. Eine andere Spezialität der Region probierst Du am besten im Island Dishes Restaurant. Samaki ya kupaka. Frisch gebratener Fisch wird mit einer würzigen Kokosnusssauce überzogen serviert. Dazu schmeckt am besten Kokosnussreis und Kachumbari.
Straßenküchen im Ramadan
Die wahren kulinarischen Leckerbissen der Suaheli Küche in all ihrer Fülle werden in Mombasa während des Ramadan, dem islamischen Fastenmonat, angeboten. Für die großteils muslimische Insel gilt Fasten bis zum Sonnenuntergang.
Bereits am frühen Nachmittag finden sich die Händler in der Digo Road gegenüber dem Mackinnon Market ein und verwandeln die Straße in ein wahres Fress El Dorado. Frisch gepresste Fruchtsäfte warten in Kühlboxen. Du musst unbedingt mal den Avocado Smoothie und Mango Juice probieren. Fleisch, Fisch, Pizzastücke, Obst, viel fettggebeckenes in süß und salzig und diverse Einmachgläser mit Krabben in Chili, eingelegten Limetten, Mango Chutney und anderen Saucen. Dazwischen Samosas mit Fleisch, Mungobohnen oder Kartoffeln gefüllt und Katles, ein Kartoffelknödel mit einem Hackfleischherz, in Eiweiß gewälzt und gebraten.
Beim Anblick all dieser Delikatessen und deren unendlicher Vielfalt ist es ziemlich angebracht, tagsüber zu fasten und abends zu schlemmen. Den Moslems ist tagsüber auch die Flüssigkeitsaufnahme verboten. Dies ist Reisenden jedoch abzuraten.
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