Watamu ist ein originelles Fischerdorf zirka 100 km nördlich von Mombasa und 20 km südlich von Malindi. Bunte Häuser, davor kleine Stände mit Gemüse und Früchten. Ein Mann röstet Mais auf einem kleinen Grill. Gegessen wird er mit Chilipulver und Zitrone. Ein anderer verkauft Mangos mit Chili und Salz. Eine sehr aparte Kombination. Durch die Straßen und Gassen zieht eine bunte Mischung von mehr oder minder verhüllten Moslems, westlich gekleideten Dorfbewohnern und Touristen.
Weiter gehts in Richtung Strand, der nur durch einen Palmenhain vom Dorf getrennt ist. Am frühen Nachmittag zeigt sich der Strand von Watamu von seiner allerbesten Seite. Eine halbrunde Sandbucht mit strahlend weißem Sand, gesäumt von pittoresken schwarzen und roten Felsen. Im klaren Wasser dümpeln bunt bemalte Glasbodenboote und die hölzernen Kanus der Fischer. Weiter draußen in der Bucht stehen schwarze, grün behütete Pilzfelsen im helltürkisen Indischen Ozean.
Doch dieses Traumbild gibt es nur zum richtigen Zeitpunkt. Der Indische Ozean ist in Kenia großen Gezeitenschwankungen unterworfen. Manchmal ist das Wasser so weit weg, dass man das Riff sehen kann. Aber keine Angst, es kommt immer wieder.
Was kannst du in Watamu sonst noch tun?
1. Schnorcheln und Tauchen im Watamu Marine Park
Die vorhin zitierten Glasbodenboote und Tauchboote bringen Unterwasser Fans in ein phantastisches Schnorchel- und Tauchgebiet. Unterwegs machen die Glasbodenboote Zwischenstopps bei einigen Korallenfelsen. Dort kann man schon mal trocken einen Blick auf die bunte Unterwasserwelt werfen. Fast sicher macht Dich die Crew auf eine vorbei schwimmende Wasserschildkröte aufmerksam, wenn Du Glück hast, begegnest Du sogar einer Delfinschule.
2. Gede Ruinen
Einige Kilometer außerhalb von Watamu befinden sich die Gede Ruinen. Die verfallene Reste einer Suaheli Stadt haben ihre Ursprünge im 12. Jahrhundert und erreichten ihre Blütezeit im 15. Jahrhundert. Wunderbar gelegen in einem den Bewohnern heiligen Küstenwald mit uralten Baumriesen auf denen Grüne und Sykes Meerkatzen turnen. Vorsicht mit Lebensmitteln, denn die fuchsartig aussehenden Sykes können manchmal ganz schön frech werden.
Nicht nur kriegerische Auseinandersetzungen führten zum Untergang etwa im 17. Jahrhundert, auch die fallenden Wasserspiegel der Brunnen leisteten ihren Beitrag zum Exodus aus dieser einstmals blühenden moslemischen Handels- und Seefahrerstadt. Bei Ausgrabungen wurden nicht nur venezianische Glasperlen, sondern auch chinesische Ming Vasen entdeckt. Die Häuser selbst waren für die damalige Zeit überkomplett ausgestattet. Toiletten, sogar mit Wasserspülung, gepflasterte Straßen und ein funktionierendes Abflusssystem gehörten zum Standard.
3. Watamu Turtle Watch
Etwas südlich des Dorfs befindet sich der berühmteste Strand, Turtle Bay, benannt nach den Wasserschildkröten, die dort seit ewigen Zeiten ihre Eier im Sand vergraben. Um diese Nester zu beschützen wurde der Watamu Local Ocean Trust ins Leben gerufen. Wegen zunehmender Bebauung geschieht es immer öfter, dass die Schildkröten ihre Eier zu nahe an der Hochwasserlinie ablegen. Hier springt das Projekt ein und verlagert die Nester vorsichtig an sicherere Stellen. Auch beim Schlüpfen und auf dem äußerst gefährlichen Weg ins Wasser assistieren die LOT Mitarbeiter und Volontäre und schützen die kleinen Nestlinge vor immer hungrigen Krähen und diversen Wasservögeln, die auf einen saftigen Bissen warten. Beim Besuch im Projekt selbst siehst du das Rehabilitationszentrum in dem kranke und schwache Schildkröten gesund gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen werden.
4. Mida Creek
Einer der schönsten Meeresarme an Kenias Küste ist der Mida Creek am südlichen Ende der Watamu Buchten. Hellblaues Wasser, gesäumt von pittoresk mit den Beinen im Meer stehenden Mangroven, die von über 100 verschiedenen Vogelarten bewohnt werden. Das alles vor einem Hintergrund von hunderten Kokospalmen. Die beste Zeit für diesen Trip ist der späte Nachmittag, wenn das Licht weich wird und die Vogelwelt sich nach der Hitze des Tages auf die abendliche Futtersuche begibt.
5. Ein Glashaus über dem Meer
Eine total einzigartige Unterkunft, vor allem wenn du mit einer Gruppe unterwegs bist, ist Kitengela Watamu. Den Weg zum Grundstück Nr. 31, dem ganz speziellen Häuserkomplex der berühmten Glaskünstlerin Nani Croze, weisen Niki de Saint Phalle artige Figuren. Ganz oben auf dem Hügel breitet sich neben den liebevoll gestalteten Gebäuden der tropische Garten mit alten, ehrwürdigen Bäumen aus und auf der anderen Seite führt ein sandiger Pfad hinunter zum Strand, der dir höchstwahrscheinlich ganz alleine gehört. Das außergewöhnlichste Haus ist der Kitengela Eco Tower, ein Baumhaus, rund um eine Doum Palme erbaut. Im Erdgeschoss befindet sich ein kleiner Fischteich und der Laden, in dem du originelle bunte Glasartikel kaufen kannst. Das ganze Haus ist farbenfroh mit Glasmosaiken gepflastert. Bezaubernde Treppenhäuser, kunstvolle Böden, Skulpturen und gläserne Wandbilder wurden aus Glasabfall geschaffen – das ist wahres Up-Cycling. Im obersten Stockwerk wartet eine besondere Attraktion, das so genannte Himmelsbett. Ein Bett, das auf Schienen „vors Haus“ geschoben werden kann. Und dann… über dir der funkelnde tropische Sternenhimmel, unter Dir rascheln die Kronen von unzähligen Palmen. Lala salama (schlaf gut auf Suaheli)
6. Hochseefischen
Schon Hemingway wusste, dass Watamu ein Eldorado für jeden Hochseefischer ist. Da er häufig in diese Gegend kam, wurde sogar ein luxuriöses Hotel nach ihm benannt. Segelfische, verschiedene Marlins und Thunfische von kapitaler Größe, Doraden, Bonitos und Barrakuda Schulen lassen das Fischerherz höher schlagen. Fischerlatein verliert seine Bedeutung, denn die Realität schlägt die Phantasie. Häufig werden die Fischerboote von Delfinen begleitet, Schildkröten und Mantarochen sind häufig gesichtete Meeresbewohner und saisonabhängig siehst du auch mal einen riesigen Buckelwal.
Danke für den Bericht, ist sehr gut geworden!