Mit fast 10 Millionen Quadratkilometern ist Kanada nach Russland das zweitgrößte Land der Welt und so groß wie der europäische Kontinent. Kanadas Wahlspruch lautet: A Mari Usquet ad Mare, von Meer zu Meer, denn es sind drei Weltmeere, die Kanada begrenzen. Der Atlantische Ozean im Osten, der Pazifische Ozean im Westen und der Arktische Ozean im Norden Nur eine einzige Grenze im Süden Kanadas ist eine Landgrenze, die zu den Vereinigten Staaten von Amerika.
Faszinierende Geschichte Kanadas
Es waren die „First Nations“, Inuit und Indianer die das Land vor mehr als 12.000 Jahren besiedelten. Die ersten Europäer, 500 Jahre vor Columbus, waren Wikinger, die vermutlich im Jahr 1000 an der Nordspitze Neufundlands landeten und dort für kurze Zeit siedelten. Historisch belegt ist, dass Giovanni Caboto, ein italienischer Seefahrer im Dienste Heinrichs VII., am 24. Juni 1497 auf Kap-Breton kanadischen Boden betrat und das Land für die englische Krone in Besitz nahm. Fast ein Jahrhundert lang, ab 1525, waren es baskische Walfänger die regelmäßig die Route zwischen Neufundland und Tadoussac befuhren und die Bestände an Walen fast völlig ausrotteten.
1534/35 kamen erstmals Franzosen nach Kanada. Eine Expedition unter der Leitung von Jaques Cartier erforschte das Gebiet am Sankt-Lorenz Strom und annektierte es schließlich für Frankreich. Die ersten dauerhaften Siedlungen Frankreichs in der neuen Welt entstanden 1605 in Port Royal, dem heutigen Annapolis Royal und 1608 in Quebec. Es waren vor allem Abenteurer und verarmte Adlige, die das Land besiedelten und hier auf dauerhaftes Glück und Reichtum hofften. Sie teilten sich schnell in zwei Gruppen, die Canadiens beanspruchten das Tal am Sankt-Lorenz Strom für sich und die Akadier oder Acadies, ließen sich in den Provinzen an den großen Seen nieder.
Im 17. und 18. Jahrhundert kam es immer wieder zu Kriegen zwischen Engländern und Franzosen. Alle Kriege waren entweder Erbfolgekriege oder territoriale Auseinandersetzungen. Der Krieg zwischen Franzosen und Indianern 1754-1763 beendete schließlich die Dauerfehde. Frankreich musste fast alle Besitzungen an Nordamerika abtreten.
Die französische Provinz Quebec wurde britisches Hoheitsgebiet und die Rechte der Franzosen wurden drastisch beschnitten. Aber die Franzosen erkämpften sich einige Rechte. So durften sie ihre Sprache beibehalten und ihre Religion (römisch-katholisch) weiter ausüben. Erst der Britisch-Amerikanische Krieg 1812-1814 in dem die britisch- und französischstämmige Bevölkerung gemeinsam gegen die Vereinigten Staaten kämpfte, führte dazu, das sich zum ersten Mal ein Nationalgefühl entwickelte und der Staat Kanada wurde zumindest nach Innen geboren.
Im Laufe der nächsten 20 Jahre versuchten die Kanadier immer wieder selbstständig zu werden, bis es 1837 zu einer Rebellion kam. Diese wurde zwar niedergeschlagen, aber letztendlich gelang es 1840, die Provinzen Ober- und Niederkanada zu einer Provinz zu vereinen. Am 1. Juli 1867 bekam Kanada schließlich eine eigene Verfassung und teilte sich in die Provinzen Ontario und Quebec auf. 1914 nahm der neue Staat noch einmal an der Seite Englands am ersten Weltkrieg teil, doch schon bei den Friedensverhandlungen trat Kanada als eigenständiger und souveräner Staat auf.
Im zweiten Weltkrieg spielte Kanada ein wichtige Rolle. Kanadische Truppen nahmen an der Landung und an den Kämpfen in der Normandie teil und befreiten die Niederlande. Seit 1969 hat Kanada die Flagge mit dem Ahornblatt und 1982 löste sich das Land endgültig vom Mutterland Großbritannien. Heute ist Kanada eine parlamentarisch-demokratische Monarchie und Mitglied des Commonwealth. Formell ist Königin Elisabeth II. Staatsoberhaupt von Kanada.
Toronto, Niagara Fälle und Vancouver
Es ist die enorme Größe und die scheinbar unendliche Weite, die Kanada so einzigartig machen. Über die Hälfte der 32,7 Millionen Kanadier leben in den großen Städten. Mit 2,1 Millionen Einwohnern ist Toronto die größte Stadt des Landes. Die Hafenstadt am Ontariosee ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Die Yongestreet, Hauptschlagader Torontos ist mit 1800 km die längste Straße Nordamerikas. 553 m hoch ist der CN Tower, das Wahrzeichen der Stadt. Eine rasante Fahrt zur Aussichtsplattform in 447 m Höhe lohnt sich, denn der Boden ist verglast und so liegt Ihnen Toronto buchstäblich zu Füßen.
1869 eröffnete der Ire Eaton in Toronto einen Gemischtwarenladen. Heute steht an dieser Stelle ein Einkaufzentrum mit 285 Geschäften auf vier Etagen. Das Eaton Centre ist ideal für einen Einkaufsbummel und architektonisch eines der schönsten Shoppingcenter Kanadas.
Die Indianer nannten es „Donnerndes Wasser“, bekannter sind die gut 100 km von Toronto entfernten Wasserfälle unter dem Namen Niagara Falls. Auf einer Breite von 800 m und über eine Höhe von 55 m stürzt das Wasser hier in die Tiefe. Dieses einmalige Naturschauspiel ist bei gutem Wetter sogar vom CN Tower aus zu sehen.
Kanada hautnah erleben können Sie im Algonquin Park nördlich von Toronto. Elche, Bären und Biber sind hier zu Hause. Sie können den Park zu Fuß oder mit einem Kanu erkunden. Die schönste Zeit für einen Aufenthalt im Naturschutzgebiet ist der Herbst, denn dann leuchten die Blätter der Bäume in allen Farben, es ist „Indian Summer“.
Montreal in der Provinz Quebec
Die größte Stadt der Provinz Quebec ist Montreal. Im Osten Kanadas am Sankt-Lorenz Strom gelegen ist Montreal die wichtigste Hafenstadt des Landes. Für viele ist Montreal die schönste Stadt Kanadas. Mit breiten Alleen, eleganten Geschäften und einer wunderschönen Altstadt, die Sie mit einer Kutsche erkunden können, erinnert Montreal an das alte Frankreich. Vom 233 m hohen Hausberg Mont Royal aus, haben Sie den besten Blick über die Stadt und das Olympiastation. Die prächtigen Bürgerhäuser zeugen von Reichtum, der sich auf den Pelzhandel der Stadt im letzten Jahrhundert begründet. Allerdings sind die Winter in Montreal sehr lang und mit Temperaturen unter minus 30° Grad Celsius auch sehr kalt.
Vancouver, bunt und multikulturell
Inmitten einer wunderschönen Landschaft liegt die jüngste Stadt Kanadas, Vancouver. Die meisten Einwanderer kommen nach Vancouver, das macht die Stadt so bunt und multikulturell. Vor allem Chinesen, Skandinavier und Deutsche haben hier eine neue Heimat gefunden. Zugleich ist Vancouver die Heimat der Ureinwohner. Die meisten Indianer leben in der Hauptstadt der Provinz British Columbia. Vancouver ist eine grüne Stadt, über 11% der Stadtfläche besteht aus Grünanlagen. Sehenswert ist das Vancouver Aquarium und die Art Déco Gebäude in der Innenstadt. Rund um die Stadt gibt es kilometerlange, gut ausgebaute Wander- und Radwege.
Wenn Sie sich entschließen in Kanada ihren Urlaub zu verbringen, ist es egal, ob Sie einen Winterurlaub in einer Blockhütte in Calgary erleben, das idyllische Winnipeg besuchen oder sich die Hauptstadt Ottawa ansehen, Kanada ist immer und überall faszinierend. Das große Land und seine herzlichen, freundlichen Menschen werden Sie willkommen heißen.