Die Republik Sierra Leone liegt an der afrikanischen Westküste, zwischen Guinea und Liberia. Mit einer Fläche von nur etwas mehr als 70.000 Quadratkilometern und rund fünf Millionen Einwohnern ist Sierra Leone eines der kleinsten Länder der Region. Die Landessprache von Sierra Leone ist heute Englisch, die verschiedenen Volksgruppen des Landes sprechen darüber hinaus aber auch ihre eigenen Sprachen.
Sierra Leones Geschichte
Sierra Leones Geschichte verlief sehr wechselvoll. Bereits um 1460 wurde das Land, das bereits von verschiedenen afrikanischen Völkern bewohnt wurde, durch portugiesische Seefahrer entdeckt. In den folgenden Jahren kamen europäische Seeleute vor allem nach Sierra Leone um dort Handel mit Sklaven oder Elfenbein zu treiben. Zur Kolonie Großbritanniens wurde Sierra Leone dann 1808. Nach der Neuaufteilung Afrikas in dem Berliner Abkommen von 1895 wurde Sierra Leone dann zum Protektorat Großbritanniens. Gegen diesen Status erhoben sich zahlreiche lokale Stammesfürsten, sie unterlagen jedoch zunächst gegen Großbritanniens und mussten sich fügen.
Erst 1961 wurde Sierra Leone zum unabhängigen Staat innerhalb des britischen Commonwealth of Nations. 1971 wurde, nach mehreren Putschen des Militärs, in Sierra Leone die Republik ausgerufen. Das Land destabilisierte sich in den Folgejahren zunehmend und in den neunziger Jahren tobte in Sierra Leone ein blutiger Bürgerkrieg zwischen dem regierenden Präsidenten und paramilitärischen Einheiten. Dabei wurden auch viele Zivilisten und besonders Kinder zu Opfern des Krieges, welcher durch den Handel mit Diamanten finanziert wurde. Der Bürgerkrieg endete im Jahr 2000 und seit dem wird das Land mit internationaler Hilfe wieder aufgebaut.
Banana Islands und Sherbro
Die Landschaft Sierra Leones ist sehr fruchtbar und wird durch ausgedehnte Regenwälder und Gebirge geprägt. Entlang der 420 Kilometer langen Atlantikküste des Landes erstreckt sich hingegen eine weite Ebene mit vielen kleinen Siedlungen und traditionellen Fischerdörfern. Der Küste vorgelagert sind bis zu 100 Kilometer lange Sandbänke. Die Küste Sierra Leones ist aufgrund ihrer touristisch kaum genutzten Sandstrände ein Geheimtipp für Besucher. Einige der einsamen Strände liegen in der direkten Umgebung der Hauptstadt Freetown und sind somit gut erreichbar. Vor der Küste Sierra Leones liegen darüber hinaus mehrere Inselgruppen, die sich in den letzten Jahren immer mehr zu Reisezielen für Besucher entwickelt haben und somit absolute Reiseziel Highlights sind. So liegen die Banana-Islands unweit der Küste von Freetown. Die Inselgruppe besteht aus zwei Hauptinseln und zahlreichen kleinen, teilweise unbewohnten Inseln. Sie sind bekannt für ihre schönen Tauch- und Schnorchelreviere inmitten einer farbenfrohen Unterwasserlandschaft. Die größte Insel Sierra Leones ist Sherbro, die Insel wird nur durch den gleichnamigen Fluss vom Festland getrennt. Sherbro ist ein Brutplatz für seltene Meeresschildkröten und besitzt rund 70 tropische Strände. Nur wenige Kilometer von Sherbro entfernt liegt die Inselgruppe Turtle Islands, auf der ebenfalls zahlreiche Schildkröten und andere seltene Tier- und Pflanzenarten anzutreffen sind.
Hauptstadt von Sierra Leone, Freetown
Die Hauptstadt von Sierra Leone ist Freetown, eine Hafenstadt mit rund 800.000 Einwohnern. Freetown ist bekannt für seine zahlreichen historischen Gebäude aus der Kolonialzeit, wie zum Beispiel die Kirchen St. Johns aus dem Jahr 1829 oder die Kathedrale St. George. Im Zentrum der Stadt befindet sich der bekannte, über 200 Jahre alte Baumwoll- Baum. Im Gegenüber liegt auch das Nationalmuseum Sierra Leones, das sich mit der Geschichte des Landes beschäftigt. Unweit von Freetown liegt die Kleinstadt Cline Town mit ihrem bekannten Eisenbahnmuseum, das unter anderem eine der größten Schmalspurbahnen der Welt beherbergt. In Freetown und in der direkten Umgebung der Stadt liegen mehrere schöne Sandstrände. Der belebteste von ihnen ist Lumley Beach mitten in der Stadt, an ihm liegen auch die Touristeninformation und mehrere Cafés. Vor der Küste von Freetown befinden sich mehrere kleine, sehenswerte Inseln. Darunter ist auch die Insel Bunce mit einer Festung die den Engländern einst zur Verteidigung der Küste diente. Wer die Natur und die Bewohner der Regenwälder Sierra Leones kennen lernen möchte sollte sich die Schimpansenaufzuchtstation Tacaguma in den Hügeln in der Nähe von Freetown nicht entgehen lassen.